Erst kürzlich wurde abermals eine IGS, nämlich die Göttinger, als beste Schule Deutschlands ausgezeichnet.
„Und zwar für ihr Konzept – und nicht für die Schulform”, wurde sogleich dagegen gehalten.
Aber, das Konzept – ist die Schulform!
Eine IGS lebt vom „Gemeinsamen Lernen” – eine Oberschule darf dies nur partiell und ist mit einem IGS-Konzept kaum vergleichbar.
Die Grünen haben sich in ihrer Schulpolitik finnische Schulen zum Vorbild genommen und daraus das Modell „gemeinsame Neue Schule” entwickelt. Doch das ist Landesangelegenheit.
Zur Zeit reden wir über Integrierte Gesamtschulen. Der Elternwille spricht sich zunehmend für diese Schulform aus. Auch wenn die Gesetzeslage zur Gründung einer zweiten IGS die Möglichkeit einer solchen krass einschränkt, sollte darüber nachgedacht werden, bei künftig erforderlichen Umbildungen von Schulen auch die Möglichkeit einer weiteren IGS in Wunstorf in Betracht zu ziehen.
Unser demokratisches Selbstverständnis zur Bürgerbeteiligung gebietet uns, mehr Bürgerentscheide auf den Weg zu bringen. Und wenn es um eine Umgestaltung der Schullandschaft in Wunstorf geht, sollten alle „Eltern” mit ins Boot genommen werden.
Kinder mit Handicaps sollten nicht ausgegrenzt werden, das wäre inklusive Beschulung; doch davon sind wir noch weit entfernt.
Wir wünschen uns die Inklusion in den Schulen!
Doch es kommt auch Unmut bei betroffenen Eltern auf: „Wird mein Kind da nicht untergehen?” oder „Wie sieht es mit der personellen Ausstattung aus?”
Und in der Tat sind diese Zweifel berechtigt. Denn wenn von Land und Bund keine personelle Ausstattung kommt, dann ist der Versuch von inklusiven Schulen eine Schimäre.
Vor dem Hintergrund jetziger Rahmenbedingungen lässt sich Inklusion gegenwärtig nicht umsetzen, deshalb setzen wir momentan noch auf Intergrationsklassen
Flächendeckend „echte Ganztagsschulen”, zumindest für den Sekundarbereich – grünes Anliegen!
Doch dafür braucht es auch eine optimale personelle Ausstattung an SozialarbeiterInnen. Dafür können wir in der Kommune etwas tun. Schule soll nicht nur Lernfabrik, sondern Lern- und Lebensort sein. Das bedeutet ferner die Verquickung von Schule und Freizeitangebot, mehr Öffnung nach außen.
findet unsere vollste Unterstützung!
Von Delmenhorst bis Emden
Sommertour des Volksbegehrens vom 15. bis 20 September
Die Informationsstände sind angemeldet, die Quartiere besorgt
und von örtlichen Unterstützern wurde Hilfe zugesagt: Am Montag,
15. August, startet die diesjährige Sommertour des Volksbegehrens
für gute Schulen. Bis einschließlich 20. August stehen insgesamt sechs
Städte im Nordwesten Niedersachsens auf dem Tourplan; die
genauen Tourdaten finden Sie unten.
Mittlerweile haben knapp 250.000 Menschen in Niedersachsen das
Volksbegehren für gute Schulen mit ihrer Unterschrift unterstützt und
es bleiben noch fünf Monate Zeit zum Sammeln.
Im Rahmen eines vor dem Niedersächsischen Staatsgerichtshofes
erzielten Vergleichs mit der Landesregierung hat das Gericht den
Endpunkt für das Sammeln von Unterschriften auf den 14. Januar
2012 festgelegt. In diesen Zeitraum fällt auch die Kommunalwahl
in Niedersachsen – willkommener Anlass, um in den Zielorten der Sommertour deutlich zu machen, dass Bildungspolitik durchaus kommunalpolitische Relevanz hat.
Und hier die Tourdaten im Einzelnen:
Delmenhorst: Montag, 15. August, 14 bis 18 Uhr, Fußgängerzone Langestraße/Mühlendamm Tourbericht Tag 1
Oldenburg: Dienstag, 16. August, 10 – 18.30 Uhr, Fußgängerzone Lange Str. 83 vor OLB
Varel: Mittwoch, 17. August, 9.30 – 12.30 Uhr Neumarktplatz, 16.30 – ?? Uhr Fußgängerzone nähe Schlossplatz, ab 18 Uhr Open Air Schlossplatz
Wilhelmshaven: Donnerstag, 18. August, 12 – 18.30 Uhr Marktstraße/Ecke Parkstraße
Norden: Freitag, 19. August, 10 – 14 Uhr Marktplatz
Aurich: Freitag, 19. August, ab 16 Uhr Marktplatz/auf der Veranstaltung mit Oskar Lafontaine
Emden: Samstag, 20. August, 9.30 – 17 Uhr Neuer Markt / Höhe Hausnummer 16
Wir hoffen auch in diesem Jahr wieder auf Unterstützung durch die lokalen Medien und die Freunde guter Schulen vor Ort – für Nachfragen und Terminvereinbarungen erreichen Sie Ute Janus, Initiatorin des Volksbegehrens für gute Schulen und Vorsitzende des Stadtelternrates Hannover, während der gesamten Tour unter Telefon 01 51 / 50 12 07 85.
Grüne Bildungspolitik
Türen öffnen für ein selbstbestimmtes Leben
Ein Bildungssystem, das allen Chancen gibt, ist die Grundlage grüner Bildungspolitik. Bildung ist die Grundlage für gesellschaftliche Teilhabe, sie erschließt den Zugang zu Arbeit und selbstständiger Existenzsicherung. Sie ist gleichzeitig die Voraussetzung zur umfassenden Entfaltung einer mündigen Persönlichkeit. In unserer modernen Wissensgesellschaft erfordert stetiger Wandel zunehmend lebenslanges Lernen. Deshalb muss nach grüner Überzeugung jede und jeder von Anfang an und immer wieder die Chance zum Lernen haben. Herkunft, Geldbeutel der Eltern, Alter oder Geschlecht dürfen diesen Anspruch auf Bildung nicht einschränken. Dieses Leitmotiv bestimmt durchgängig unsere bildungspolitischen Vorstellungen:
Im Bereich der frühkindlichen Bildung sollen Kinder ab dem ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen und qualitativ hochwertigen Kita-Platz erhalten. Zugangshürden durch Elternbeiträge wollen wir schrittweise abbauen.
Wir wollen den flächendeckenden Ausbau von echten Ganztagsschulen bis 2020. Sie bilden das Kernstück eines chancengerechten und integrativen Bildungssystems.
In der Schule sollen die Kinder länger gemeinsam lernen. Verbunden mit einer individuellen Förderung nützt dies im Ergebnis allen Kindern.
Das System der Berufsausbildung wollen wir grundlegend reformieren und zukunftsfähig machen. Die Ausbildung soll innerhalb der Berufsbilder in Ausbildungsbausteine unterteilt werden, die aufeinander aufbauen und berufs- und länderübergreifend anerkannt werden. Der Vorteil ist: Mehr Betriebe können sich an der Ausbildung beteiligen, mehr Jugendliche finden einen Ausbildungsplatz, kein Bildungsschritt bleibt ohne Anschluss. Zudem wollen wir überbetriebliche Ausbildungsstätten als dritten Lernort neben Berufsschule und Betrieb etablieren. Das schafft zusätzliche Ausbildungsplätze, von denen gerade kleine Unternehmen profitieren. Weil damit mehr Jugendliche in Ausbildung kommen, können wir uns den teuren und unübersichtlichen Maßnahmen-Dschungel sparen. Derzeit verbringen viele Jugendliche aus Mangel an Ausbildungsplätzen einen wichtigen Teil ihrer Lebenszeit in diesen Maßnahmeschleifen – am Ende ohne ein greifbares Ergebnis.
In der Hochschulpolitik wollen wir zweierlei erreichen: Zum einen sollen deutlich mehr junge Menschen als bisher an Hochschulen studieren. Zum anderen wollen wir die soziale Selektion am Hörsaaleingang bekämpfen. Unser Pakt für Studierende will den Studierenden gute Studienbedingungen und eine Lehre bieten, anstelle von unterfinanzierten Hochschulpakten und lokalen NCs, die ihnen die Hörsäle verschließen. Das grüne Modell der Studienfinanzierung ist stärker sozial gestaffelt als bisher und berücksichtigt damit ungleiche finanzielle Ausgangspositionen. Das sogenannte Deutschland-Stipendium der Koalition für die vermeintlich leistungsstärksten Studierenden ist ein schwarz-gelber Irrweg. Damit werden öffentliche Mittel für Wenige ausgegeben. Aufgrund der sozialen Undurchlässigkeit des deutschen Bildungssystems werden das mehrheitlich ohnehin Privilegierte sein. Die notwendige Chance zum Bildungsaufstieg für viele, sprich: eine echte Chancengerechtigkeit, gibt es so nicht.
Lebenslanges Lernen wollen wir konsequent fördern und Weiterbildung als vierte Säule unseres Bildungssystems etablieren. Die Rechtsgrundlage dafür soll ein umfassendes Erwachsenenbildungsförderungsgesetz schaffen.
Seit Jahren liegt Deutschland bei den Bildungsausgaben international im hinteren Mittelfeld. Wir streben an, im Jahr sieben Prozent des Bruttoinlandproduktes für Bildung zu investieren. Mit dem sogenannten Bildungssoli haben wir ein konkretes Modell zur Umsetzung auf den Tisch gelegt.
Nicht zuletzt wollen wir den Kardinalfehler der Föderalismusreformen der Großen Koalition revidieren: Das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bildungsbereich führt nicht nur dazu, dass der Ganztagsschulausbau stockt. Das sogenannte Bildungspaket der Arbeits- und Sozialministerin zeigt, welche Verrenkungen aufgrund des Kooperationsverbotes nötig sind, damit der Bund seinen Beitrag zu guten Bildungschancen für alle leisten kann. Deshalb wollen die Grünen in Bund und Ländern es gemeinsam wieder kippen. . .
Artikel von der Homepage der Bundesgrünen
(http://www.gruene-bundestag.de/cms/bildung/dok/309/309838.gruene_bildungspolitik.html)